Corona: Obdachlosenhilfe vor neuen Herausforderungen

Die Obdachlosen in Duisburg erwartet ein besonders harter Winter. Durch Corona mussten Hilfsangebote verändert werden

© Martin Möller / Funke Foto Services

Laut Stadt werden die Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften auch bei der Notunterbringung von Obdachlosen berücksichtigt. Neu aufgenommene Menschen werden erstmal separat untergebracht, bis sie einen negativen Corona-Test vor zeigen können. So sollen Infektionen in Notschlafstellen erschwert und Bewohner und Personal geschützt werden. Auch am Petershof in Marxloh hat sich was geändert. Dort findet die Essenausgabe nur noch draußen statt. In den Containern am Petershof dürfen zwar auch dieses Jahr wieder Obdachlose schlafen. Allerdings können die Abstandsregeln dort nicht eingehalten werden. Sandra Hankewitsch vom Petershof sieht aber keine andere Wahl.

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Anlaufstelle in der Innenstadt weiterhin beliebt

Die Anlaufstelle des Suchthilfeverbundes Duisburg e. V. in der Innenstadt auf der Gutenbergstraße ist weiterhin beliebt - bis zu 35 Menschen kommen dort täglich hin, um zum Beispiel zu duschen, Wäsche zu waschen oder sich beraten zu lassen. Die Streetworker sind ohne Unterbrechung im Einsatz und waren zentrale Ansprechpartner während des allgemeinen „Lockdowns“, heißt es von der Stadt. Lebensmittelspenden wurden auf der Straße und an die Besucher verteilt. Beratungen finden – zum Infektionsschutz unter Einhaltung der AHA-Regeln – in den Büros statt. Es gibt auch Interventionen auf der Straße. Die Stadt schätzt, dass es in Duisburg aktuell 50 Obdachlose gibt. Die Dunkelziffer ist aber wahrscheinlich höher.

Intensivere Zusammenarbeit zwischen Sucht- und Wohnungslosenhilfe

Jetzt im Oktober geht ein neues „Landesprojekt zur Stärkung der aufsuchenden Suchtberatung für wohnungslose Menschen in Duisburg“ an den Start. Außerdem wird die Straßenarbeit im Duisburger Norden ausgebaut. Der Suchthilfeverbund e. V. eröffnet noch im Oktober eine Kontakt- und Anlaufstelle in Hamborn auf der Rathausstraße 2. So kann der Verbund, unter einem Dach mit der Drogenberatung Nord, weiterführende Hilfen anbieten. Der Suchthilfeverbund e. V. will durch die Maßnahmen die Zusammenarbeit mit der Wohnungslosenhilfe intensivieren und die aufsuchende Suchtberatung im Quartier vorantreiben.

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