Cannabis-Legalisierung

Die neue Ampelregierung will die kontrollierte Abgabe von Cannabis legalisieren. Wie der Duisburger Suchthilfeverbund, die Apotheken und die Gewerkschaft der Polizei zu den Plänen stehen.

© Ralph Bodemer FUNKE Foto Services

Der Duisburger Suchthilfeverbund begrüßt grundsätzlich die geplante „kontrollierte Abgabe von Cannabis“ der Ampelkoalition, warnt aber auch: Es dürfe nicht übers Knie gebrochen werden, hat uns Dita Gomfer gesagt – die Geschäftsführerin des Suchthilfeverbundes in Duisburg. Alle Beteiligten wie: Politik, Polizei, Justiz und Suchthilfe – sollten mitgestalten. Anbau, Vermarktung und Alter der Konsumenten müssten streng vom Staat reguliert sein. Dann habe ein solches Vorhaben auch viele Vorteile, wie zum Beispiel die Entkriminalisierung der Konsumenten und zusätzliche Einnahmen für den Staat. Dieses Geld könnte auch in die Beratungsarbeit des Suchthilfeverbundes fließen.

Kritik kommt von der Gewerkschaft der Polizei

Während der Suchthilfeverbund unter bestimmten Voraussetzungen dafür ist, spricht sich die Gewerkschaft der Polizei dagegen aus. Michael Mertens, der NRW-Vorsitzende, glaubt, dass mehr Menschen zum Cannabis-Konsum verleitet werden und der Schwarzmarkt langfristig nicht eingedämmt wird.

Apothekerverband noch unschlüssig

Auch die Apothekerschaft ist noch uneinig. Duisburgs Verbandssprecher Dr. Christoph Hermann hat uns aber gesagt: Falls die Ampelpläne in Sachen Cannabis tatsächlich kommen, sei es sinnvoll, dass die Abgabe auch in Apotheken erfolgt. Apotheken hätten bewiesen, dass sie zuverlässig seien. Kaum eine Branche verstehe Drogen und Medikamente besser als Apotheker, zudem hätten einige Apotheker bereits Erfahrung mit medizinischem Marihuana. Die Gewerkschaft der Polizei hingegen, lehnt eine kontrollierte Abgabe ab. Der Schwarzmarkt würde ohnehin nicht verschwinden, zudem würde man so einen Anreiz für mehr Cannabiskonsum schaffen.

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