Brandstiftung in Hochfeld: Prozess gegen psychisch kranken Duisburger

In Duisburg hat heute der Prozess gegen einen 30-Jährigen begonnen, der versucht haben soll, seine Wohnung anzuzünden.

Brandstiftung in Hochfeld: Prozess gegen psychisch kranken Duisburger
© Martin Möller / FUNKE Foto Services

Am Landgericht am König-Heinrich-Platz hat heute der Prozess gegen einen 30-jährigen Duisburger begonnen. Dem Mann wird vorgeworfen, im Juli 2024 versucht zu haben, seine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Hochfeld anzuzünden. Die Staatsanwaltschaft fordert die unbefristete Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung.

Nachbarin verhindert Ausbreitung des Feuers

Der Vorfall ereignete sich am 18. Juli 2024 in Hochfeld. Nach Angaben der Anklage soll der 30-Jährige gezielt einen an der Decke befestigten Rauchmelder angezündet haben. Anschließend habe er eine Tür so positioniert, dass sie sich direkt unter dem brennenden Rauchmelder befand, und Textilien darauf gelegt. Eine aufmerksame Nachbarin bemerkte den Brand rechtzeitig und konnte die Flammen löschen, bevor sie sich im Mehrfamilienhaus ausbreiten konnten. Die alarmierte Feuerwehr fand den Beschuldigten bewusstlos in seiner verrauchten Wohnung und brachte ihn in Sicherheit.

Schwere psychische Erkrankung als Hintergrund

Der Angeklagte kann sich nach eigenen Angaben nur noch an das Piepen des Rauchmelders erinnern. Laut Staatsanwaltschaft leidet der Mann unter einer schweren Form der Schizophrenie. Die Erkrankung sei lebensbedrohlich und äußere sich durch den Wechsel zwischen Zuständen völliger Erstarrung und extremer Erregung. Aus Sicherheitsgründen wurde der 30-Jährige in Hand- und Fußfesseln vor Gericht geführt. Die Staatsanwaltschaft sieht in dem Mann eine erhebliche Gefahr für die Allgemeinheit und fordert deshalb seine unbefristete Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung.

Schnelles Urteil erwartet

Das Gericht will den Fall zügig abschließen. Bereits am nächsten Verhandlungstag soll ein Urteil gesprochen werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob der 30-Jährige aufgrund seiner psychischen Erkrankung dauerhaft in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht werden muss.

Weitere Meldungen

skyline