Bekenntnis gegen Bekenntnisschule in Baerl?

Die evangelische Waldschule in Baerl soll eine Gemeinschaftsgrundschule werden, zumindest wenn es nach der Stadtpolitik geht. Das hat der Stadtrat am Montag entschieden.

© Stefan Arend / FUNKE Foto Services

Die endgültige Entscheidung treffen nun die Eltern der Schule. Die sogenannte Bekenntnisschule hatte im Stadtteil zuletzt für Ärger gesorgt. 9 Schülerinnen und Schüler aus Baerl sollen wohl keinen Platz an der Waldschule erhalten. Da es die letzte evangelische Schule im Stadtgebiet ist, haben entsprechend getaufte Kinder ein Vorrecht auf die vorhandenen Plätze, unabhängig vom Stadtteil, aus dem sie kommen. Baerler Eltern haben sich zusammengetan und auf das Problem aufmerksam gemacht. Für ihre Kinder entstünden so teilweise Schulwege von bis zu knapp sieben Kilometern. Die Stadt sagt, sie befinde sich im aktuellen Fall im Austausch mit der Schulaufsicht. Ein generelles Platzproblem gebe es aber nicht. Sollte die Waldschule zu einer Gemeinschaftsgrundschule werden, gebe es "in der Regel" für alle Baerler Kinder einen Platz.

Sollte es am Ende keine Lösung für die betroffenen Eltern und Kinder aus Baerl geben, sind lange Wege zu gehen, bzw. zu fahren. Phillip Weinand beschreibt, was das für ihn uns seine Familie bedeuten würde:

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Rüdiger Wüllner von der Lehrergewerkschaft GEW hält Bekenntnisschulen ohnehin nicht mehr für zeitgemäß. Er betont, dass sie in anderen Bundesländern bereits abgeschafft worden sind und, dass es zumindest in Duisburg immer weniger Unterschiede zu Gemeinschaftsgrundschulen gibt:

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Die Entscheidung treffen in letzter Konsequenz nun die Eltern, deren Kinder die Waldschule aktuell besuchen. Wie die Wahl ausgehen wird, konnte die Stadt auf Nachfrage vorab nicht abschätzen. Zumindest Rüdiger Wüllner von der GEW kann sich aber vorstellen, dass die Eltern für den Erhalt der letzten evangelischen Grundschule in Duisburg stimmen.

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